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IfKom und FinAF verleihen Nachhaltigkeitspreis 2023

Prof. Dr. Gudrun Kammasch
©Gudrun Kammasch

Die Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V.) und das Forschungsinstitut für nachhaltige Ausbildung von Führungskräften (FinAF) verliehen im Rahmen der Kooperation zum dritten Mal den FinAF-Nachhaltigkeitspreis. In Anerkennung ihres besonderen Engagements und ihrer herausragenden Verdienste um das FinAF erhielt im Rahmen des Neujahrsempfangs der IfKom in Hagen Prof. Dr. Gudrun Kammasch diesen Ehrenpreis, die per Web-Übertragung aus Berlin zugeschaltet war. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Marc Krüger, Träger des vorherigen Nachhaltigkeitspreises und IfKom-Mitglied. 

Prof. Dr. Kammasch ist Präsidentin und Gründungsmitglied der IPW - Ingenieurpädagogischen Wissenschaftsgesellschaft. Zudem ist sie Gründungsmitglied der IGIP, der International Society for Engineering Education. Dort wirkte sie über lange Jahre im Vorstand und auch als Vizepräsidentin. Anlässlich der 50th IGIP International Conference on Engineering Pedagogy wurde Prof. Dr. Kammasch im Jahre 2021 in Dresden in der Award Ceremony der Internationalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik (IGIP) mit der Nikola Tesla Chain ausgezeichnet. Sie ist ad personam gewähltes Mitglied der Deutschen UNESCO Kommission und hat zahlreiche Einsätze und Veröffentlichung zur ingenieurspädagogischen Curriculum-Entwicklung, insbesondere mit  Ausrichtung auf „Technische Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ geleistet. Im Jahr 2010 wurde ihr das Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse für Ihre wissenschaftlichen Leistungen und für Ihr Engagement für einen Dialog der Kulturen der Welt verliehen.

FinAF wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, Ingenieurinnen und Ingenieure auf die Übernahme von Führungsverantwortung vorzubereiten. Das Alleinstellungsmerkmal von
FinAF ist, das Prinzip der Nachhaltigkeit zur zentralen Kategorie des Handelns in Führungspositionen zu erklären. Anders als in vielen anderen Fortbildungsmaßnahmen für angehendes Führungspersonal gibt FinAF konkrete Antworten auf die Frage, wie die Forderungen des „Leonardischen Eides“ in der Ingenieurbildung erfüllt werden können.

Seit 2018 kooperieren die IfKom mit dem Forschungsinstitut für nachhaltige Ausbildung von Führungskräften. Gemeinsam werden Module zur vorbereitenden Ausbildung von Führungskräften entwickelt. Diese gelten für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge und auch als Elemente von berufsbegleitenden Qualifizierungen. Beispielsweise ist im Kontext des Leonardischen Eides ein AC-Verfahren für Führungskräfte entwickelt worden. 

Ich danke für diese Ehrung. Lassen Sie mich kurz Stellung nehmen:

Technische Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist zentrales Anliegen unserer Ingenieurpädagogischen Wissenschaftsgesellschaft. 2022 widmeten wir diesem einen ganzen Kongress. 
Es geht darum, dass wir erkennen, in welchem Maße unser menschliches Handeln den maßgeblichen Faktor des planetaren Wandels bildet. Paul Crutzen schlug dafür den Begriff Anthropozän vor: Es geht nicht nur um den Klimawandel, sondern um die Umgestaltung der gesamten Erdoberfläche.

Erlauben Sie mir hier eine Bemerkung zur aktuellen Situation:  In diesen globalen Zusammenhängen sind Kriege schlichtweg ein Atavismus. 
Worum geht es also? Es geht um das Erkennen der Zusammenhänge und darum, Verantwortung zu übernehmen für unser Handeln – einem nachhaltigen Handeln: 
Wie ein roter Faden muss dies Denken und Handeln alle Ebenen technischer Bildung und beruflicher Wirklichkeit durchdringen.

Ich freue mich, dass IfKom mit der Verleihung des Nachhaltigkeitspreises im Rahmen der Jahresversammlung diesem Denken in Zusammenhängen Raum gibt.

20. Januar 2023
GK