Fortbildungsangebot
Fortbildungskonzept
FinAF hat für sein Fortbildungsangebot ein Konzept entwickelt, welches auf vier didaktischen Grundsätzen beruht:
- Es wird an einem Fallbeispiel nach dem Prinzip der vollständigen Handlung gearbeitet: Die Fallbearbeitung erfolgt über die Phasen des Informierens, Planes, Umsetzens, Kontrollierens und Reflektierens. Der oder die Dozierende nimmt dabei zumeist eine begleitende Rolle ein – das Lernen erfolgt in einem Prozess des ständigen Hinterfragens, Korrigierens und Optimierens. Das Ziel ist dabei immer das gleich Wesentliche: Wie entsteht eine nachhaltige Lösung – und wie kann ich überprüfen, dass diese tatsächlich nachhaltig ist? Und: Da es zumeist keinen Idealzustand gibt - wie begründe ich, das Optimum dessen gefunden zu haben, was möglich ist? Hier erfolgt dann der Rückgriff auf den "Leonardischen Eid" als Benchmark für das Ähneln bei der Technikgestaltung und -anwendung.
- Die dabei verwendeten Fallbeispiele sind aus der Arbeitsrealität con Ingenieur*innen bzw. Techniker*innen mit Führungsverantwortung gewonnen – und haben damit eine sehr hohe Praxisrelevanz. Zusammen mit dem Beirat werden dabei ständig neue Fallbeispiele identifiziert und so aufbereitet, dass sie für FinAF-Fortbildungen eingesetzt werden können.
- Auf dieses prozesshafte Handlungslernen mit einem Fallbeispiel als Ausgangspunkt werden die Dozierenden durch eine von FinAF konzipierte „Train of Lecturer“-Maßnahme vorbereitet und jährlich neu zertifiziert.
- Fallbeispiele sind niemals singulär, sondern immer Bausteine eines thematisch klar umrissenen Fortbildungsmoduls (z.B. Personalrekrutierung). Diese Fortbildungsmodule sind dabei so strukturiert, dass zunächst mit einem einfachen Fallbeispiel begonnen wird und die darauf folgenden Fallbeispiele immer komplexer werden. Komplexer meint hierbei: Es werden immer mehr Entscheidungen abverlangt, für die es keine (!) Ideallösung gibt, sondern nur Lösungen, die subjektiv als optimal empfunden werden können und als solche dargestellt werden sollen. Für jedes Fortbildungsmodul stehen dabei folgende, aufeinander aufbauende Niveaustufen zur Verfügung:
- Novice
- Competent
- Professional
- Expert.
Fortbildungsmodule
FinAF befindet sich im Aufbau und kann momentan folgende Fortbildungsmodule anbieten:
Modul | Themenblock | Fallbeispiele (je 1 CP) |
---|---|---|
Recruiting | Elektrische Ungezieferbekämpfung | Novice: Stellenausschreibung |
Competent: Bewerber(innen)auswahl | ||
Professional: Planung Assessment-Center | ||
Expert: | ||
Konzeption | Auswahl E-Batterien Flurförderfahrzeug | Novice: Produktionssicherung |
Competent: | ||
Professional: | ||
Expert: |
Ein jedes Fallbeispiel hat dabei ein Workload von 1 CP (30h).
Wer häufiger diese Seite besucht: Es kommen ständig neue Fallbeispiele hinzu ;-))
Fallbeispiel:
Damit es konkreter wird. Hier könne sie sich die Unterlage zu einem Fallbeispiel herunterladen (Fallbeispiel).
Diese Unterlage bildet die Grundlage für die Arbeit der von FinAf zertifizierten Dozentinnen und Dozenten.
„Train-of -Lecturer (ToL)“ – Konzept:
Das exemplarische Fallbeispiel mit seiner Offenheit zeigt es: FinAF setzt auf Dozierende, die in der Lage sind, gemeinsam mit den Lernenden zu arbeiten – und genau nicht nach Konzept und Powerpoint zu dozieren. Die in den Fortbildungen entwickelten Lösungen sind immer wieder neu - und auch für die Dozierenden überraschend.
Deshalb sprechen wir bei FinAF auch von Lecturer – und der liest genau nicht vor! Stattdessen kann sie oder er zuhören, anregen, diskutieren, hinterfragen – und sich darauf einlassen, dass etwas ganz anders Nachhaltiges dabei herauskommt, als gewohnt.
Lecturer nutzen dabei einen curricularen Rahmen, der das Fallbeispiel beschreibt und aufzeigt, wo Entscheidungen anstehen, die wie zu hinterfragen sind, um zu nachhaltigen Lösungen zu kommen.
Um Konzept und eigene Rolle zu verstehen, setzt das Train-of-Lecturer“-Konzept der FinAF darauf, dass selbst die lernbiografische Erfahrung gemacht werden muss, durch reflexives Handeln zu lernen.
Deshalb ist das „Train-of-Lecturer“-Konzept so angelegt, dass es selbst Handeln einfordert – indem Fallbeispiele entwickelt werden und dabei quasi en-passant gelernt wird,
- was eine ganzheitliche Handlung ausmacht,
- welche Stufen von Fallbeispielen es warum gibt und wie sich diese unterschieden,
- wie Lecturer agieren können und
- wie immer wieder die Nachhaltigkeit hinterfragt werden kann und wie der "Leonardischen Eid" dabei hilft.
Und weil man sich ständig weiterentwickeln muss: Lecturer lernen, dass man nach jeder Arbeit mit Fallbeispiel und Menschen zu einem ehrlichen Feedback kommen muss, welches einem hilft, sich weiter zu entwickeln.